ps1ttacus blog

Der Wechsel zu einem neuen Betriebssystem

Da ist dieser Absurde Gedanke also. Gentoo installieren. Alle Jubeljahre mal habe ich das Bedürfnis etwas an meinem Setup zu verändern, damit ich gezwungen werde neue Dinge kennenzulernen. Alles Begann mit Ubuntu (wie wahrscheinlich bei vielen), ich wechselte erst ein bisschen die Oberflächen rum, dann entschied ich mich für Linux Mint.
Warum? Damals fand ich das Logo einfach cooler. So hat jeder seine Gründe für einen Betriebssystemwechsel.
Nach Mint habe ich viel rumprobiert. Innerhalb von kurzer Zeit hatte ich FreeBSD, Manjaro, OpenBSD und Debian ausprobiert - ich blieb bei Manjaro und OpenBSD hängen.

Enjoy the simplicity

Steile These: Zu 90% Wahrscheinlichkeit bringt dir ein minimalistisches System nichts.
Warum auch? Ich habe das Gegenteil lange verteidigt. Kontrolle haben darüber, was auf deinem Linux installiert wird. Dein Linux zu 100% kennen. Das wird oft gesagt.
Ich finde das sind die falschen Gründe. Für mich waren kleine Updates und wenig Speicher die Gründe. Und damit auch eigentlich die einzigen, die wirklich gezählt haben bei der Installation. Doch nach mehreren Jahren Arch ist auch mein System vollgemüllt. Alleine durch Corona musste ich mir Zoom anschaffen und mein System irgendwie Online Unterricht tauglich machen. Und als dann auch noch Steam drauf kam, hatte ich alle Prinzipien gebrochen.
Wenn der Fall existiert, dass du dein System minimal halten kannst, dann benutzt du es nicht tagtäglich und nicht als einziges System. Oder du räumst regelmäßig auf.
Ich lasse mich aber gerne eines besseren belehren von Menschen die das schaffen.
Zu schreiben, dass digitaler Minimalismus bei der Betriebssystemwahl an seine Grenzen kommt, während man eine Nacht darauf gewartet hat dass der Firefox auf Gentoo gebaut wurde ist im einfachsten Fall realtitätsfern. Ich bin also trotzdem natürlich für minimalistische Betriebssysteme á la Arch. Denn ich möchte mir nicht vorschreiben lassen, welche Software ich installieren möchte, die dann mein System verlangsamt. Ich mag es auch nicht unbedingt nach 2 Jahren noch neue Programme zu finden die für mich installiert wurden, weil IcH dIe BrAuChE!!

Warum überhaupt wechseln

Man sollte sich schon die Gedanken machen, warum genau man ein Betriebssystem wechselt.
Am Anfang habe ich mir dabei gar nichts gedacht. Einfach ein bisschen rumexperimentieren. Ich weiß nicht, ob das die beste Idee war.
Die Zeit, in der ich krampfhaft versucht habe, das neue System zu benutzen, wie ich das alte System benutzt hatte, hätte ich damit verwenden können, mein schon vertrautes System kennenzulernen. Auch bei meinem neuesten Systemwechsel geht es mir so.
Die Gründe sind allerdings geshifted. Ich bin nicht zu Arch, OpenBSD oder neuerdings nun eben Gentoo gewechselt, weil mir das Logo besser gefällt.
Für Arch spricht ganz eindeutig das riesige AUR und die fantastische Dokumentation im Wiki.
Für OpenBSD spricht, dass es mal kein Linux ist. Man sieht, wie Dinge gemacht werden, genau wie sie gemacht werden sollten. Einfach eine gute Erfahrung. (es gibt noch x beliebige andere Gründe, siehe why-openbsd.rocks aber das gilt für die anderen auch) Und nun für Gentoo spricht das Logo, dass ich schon immer mal den Kernel selbst bauen wollte und man mit Gentoo einfach an die Hand genommen wird. Man taucht direkt tief ein in das Betriebssystem, die Community ist fantastisch und mit emerge haben sie ein tolles Tool erschaffen.

Fazit

Betriebssystemwechsel sind vor allem am Anfang mal wichtig denke ich. Hätte ich nicht ein paar durchprobiert, wüsste ich heute wahrscheinlich viel weniger. Man sollte sich trotzdem klar machen, was das Ziel eines Wechsels ist. Sonst ist es einfach ein enormer Zeitaufwand und eine unnötige Umstellung.

#OS #Gentoo