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Wie Sport mir den Alltag rettet

Die positiven Effekte von Sport sind nicht zu leugnen und jeder weiß das schon. Das muss ich nun nicht zum 100. Mal ausformulieren.
Allerdings möchte ich auf die Veränderungen, die ich ganz persönlich festellen konnte hier vorstellen.

Hintergrund

Wer mich kennt weiß, dass ich jahrelang schon Kampfsport gemacht habe. Ich habe seit der Grundschule Deutsches Ju-Jutsu gemacht. Dann bin ich vor ein paar Jahren aus dem Ort weggezogen, in dem ich das trainiert habe. Das Training dort habe ich trotz einer Fahrtzeit von fast einer Stunde und einer kriminell schlechteń Verbindung weiterhin durchgezogen. Man muss sich vorstellen, dass ich regelmäßig unter der Woche erst gegen 23 Uhr nach Hause gekommen bin um am nächsten Tag um 5:30 Uhr den Wecker auszumachen. Mein größter Erfolg: Ich habe den 2. Kyu Grad erlangt (Blaugurt). Wenn man etwas über 10 Jahre lang 2-3 mal die Woche trainiert und dann zusätzlich noch Cardio Training mit einbaut, dann gibt man das eben nicht so schnell auf.
Dann kam Corona. Ju-jutsu ist natürlich eine sehr kontaktintensive Sportart, die mit als erstes unterlassen werden musste um die Pandemie nicht anzukurbeln. Das haben ich und meine Mittrainierenden selbstverständlich verstanden. Was danach kam, war monatelanger Versuch fit zu bleiben. Ich bin joggen gegangen und hatte von schlechten Laufschuhen und fehlender Motivation und Kondition einfach nur Schmerzen beim laufen. Manchmal kam ich Heim und hab mich mega gut gefühlt, beim laufen allerdings war es ein einziger Kampf. Respekt wer das durchziehen kann!

BJJ und Fitnessstudio

Ab dem 01.11.2021 waren ich, meine Freundin und zwei gute Freunde dann in einem Fitnessstudio angemeldet. Kurz vorher habe ich ein Probetraining in einem Brazilian Jiu-Jitsu (BJJ) Gym gemacht und war direkt angefixt. Und hier beginnt meine eigentliche Sportgeschichte.

Ich möchte vorwegnehmen, das ist der Grund, warum ich explizit Deutsches Ju-jutsu geschrieben habe. Das kennt man hier in der Stadt wirklich kaum. Als Mischung von Karate und Judo wurde es hier in Deutschland entwickelt und wird nun auch in der Polizei so trainiert. Ich hatte eine harte Zeit das im neuen BJJ Gym zu erklären was ich vorher gemacht habe und bin nun einfach dazu übergegangen zu sagen, dass ich vorher Judo gemacht habe. Das reicht. Weiter im Text!

Im Fitnessstudio wurde mit mir zusammen ein Powerlifting ähnlicher Trainingsplan zusammengestellt, der unterstützend zum BJJ sein soll. Noch nie vorher hab ich ein Fitnessstudio betreten und trotzdem war ich direkt ins Training verliebt. Endlich auspowern, endlich den Kopf frei bekommen und endlich mit Muskelkater am nächsten Morgen aus dem Bett fallen. Jahrelang bin ich vom Ju-jutsu Training mit einigen Blessuren und Schrammen Heim gekommen und bin am nächsten Tag mit Stolz über den Prozess wie gerädert in die Schule geradelt. Und das konnte ich endlich wieder im Fitnessstudio spüren. Sich endlich wieder auspowern. Ich hoffe es kommt rüber, wie sehr ich die körperliche Anstrenung vermisst und wirklich auch gebraucht habe.
Meine Freundin und ich haben unsere Essensgewohnheiten angepasst. Sie ist nun schon überwiegend vegetarisch unterwegs, ich bin schon jahrelang Vegetarier. Aber auch damit kann man sich ungesund ernähren und zunehmen, wie ich am eigenen Leib erfahren durfte.

Essensplanung

Mein erster Schritt den ich allerdings schon im August ungefähr getätigt habe war, mir eine Kalorientracker App runterzuladen. In der Schule wurde ich davor von den Lehrern immer mal wieder gewarnt, weil mögliche Essstörung und “nimms doch nicht so genau” - naja. Ich möchte mich nicht vertiefen, ich hoffe die Worte kamen bei denen an, die damit wirklich ein Problem haben und haben geholfen. Ich mochte einfach den Prozess zu wissen, was genau wie gesund ist. Ich kannte zwar so die Basics, was gesund ist und was nicht, aber wie viele kcal was genau hat, hat mich doch sehr erstaunt. Und dann habe ich auch angefangen mir mehr Rezepte anzuschauen. Was kann ich essen, das möglichst fettarm und proteinreich ist? Und so kamen die ersten Gerichte die ich mir in der Mittagspause selbst gekocht habe.
Diese Woche hat es nun am Besten geklappt finde ich. Montag Nachmittag sitzen meine Freundin und ich zusammen und überlegen, was wir brauchen und was wir in der Woche essen wollen. Also Gerichte aufgeschrieben und nun haben wir einen genauen Plan, was wir kochen wollen. Das hilft vor allem mir ungemein, ich benötige einfach eine feste Struktur dabei.

Ergebnisse

Wie gesagt, einen Monat mache ich das ganze schon. Andere haben bestimmt schon mehr erreicht in einem Monat, allerdings möchte ich hier sehr subjektiv über meine Erfolge berichten.

  1. Ich bin deutlich besser drauf
  2. Ich habe bis jetzt ungefähr 2 Kilo abgenommen
  3. Ich habe mit dem Kampfsport wieder eine alte Passion gefunden
  4. Meine Haltung ist durch das viele Rückentraining besser geworden (finde ich)

Ich möchte noch ein anderes Ergebnis nennen. Ich neige am Arbeitsplatz im Homeoffice sehr stark dazu, mich ablenken zu lassen. Es gibt Phasen, in denen ich einen Tag lang kaum etwas schaffe, weil ich so unkonzentriert bin. Das ist durch das Training ein bisschen besser geworden. Ich möchte in Zukunft zusätzlich Meditation ausprobieren um meine Konzentration besser bündeln zu können. Allerdings ist es oft so, dass meine Gedanken nie nur bei einem Thema gleichzeitig sind, sondern breit gefächert und sobald ich etwas anderes sehe, gehen meine Gedanken dort hin. Schwierig das zu beschreiben. Aber besser ist es auf jeden Fall geworden!

#Personal